Das 23. Treffen der Limited WIP Society Köln

Dieses Mal wieder ein kurzer Überblick über die Themen des Abends, damit auch diejenigen, die nicht dabei waren wissen, was diskutiert wurde.

Themenübersicht

Auf der Liste standen dieses Mal:

  • Scrum langsam hinter sich lassen
  • Der Wow-Effekt für agile Methoden
  • Was umfasst „manage flow“
  • Wert von Avatar-Limits
  • Ansätze zum Schätzen in Komplexität

Nun zu den Themen im einzelnen.

Scrum langsam hinter sich lassen

Nach dem 50 Sprint wird es langsam langweilig

Es wird langweilig und es findet keine Weiterentwicklung mehr statt.

„Scrum Fatigue“ (Scrum Müdigkeit)

Ewig sprinten führt zu Frust am Ende des Sprints, da man nicht mehr das Ziel „erreicht“ (im Sinne von Abschluss) – In sofern mag die Betrachtung als Dauerlauf für das Produktgeschäft oft sinnvoller sein.

Siehe hierzu auch die Beiträge von Frank Janisch / Immoscout24 auf Prezi. Dort wurde Scrum angepasst an die Realitäten und die ganze Firma auf das neue agile Framework angepasst, so dass dort heute ein eigener Prozess nach agilen Prinzipien und Werten gelebt wird.

Praxisbeispiel: Sprint 43 (real)

Ein reales Beispiel auf einem ‚Projekt‘ welches sich in Sprint 43 befindet wurde betrachtet und hier insbesondere ein Team.
Dieses Team ist zwar im Sinne von Jeff Sutherland und Ken Schwaber Hyperproduktiv, betreibt aber nach eigener Ansicht nicht mehr Scrum im ursprünglichen Sinn.
Es ist ein Hochmotiviertes Team und hat auch weiter Lust sich zu verändern.

Gewünschte Änderungen an Scrum zum Beispiel:

  • Öfter ausliefern als nur am Ende der Iteration
  • Öfter neue Stories einplanen als nur im Sprint-Planning

Alternative Modelle

Mit der Denkweise lean sind viele alternative Modelle denkbar, beispielsweise können aus dieser Sicht Sprints geöffnet werden.

  • Nach „vorne“ (upstream) öffnen => um unterwegs Anforderungen aufzunehmen
  • Nach „hinten“ (downstream) öffnen => unabhängig vom Release in Produktion gehen.

Der Wow!-Effekt für agile Methoden

Wie lassen sich für Teams schnelle Erkenntnisse (nicht nur Gewinne) erzielen, damit sie den Sinn von lean und Agile für sich annehmen – besonders wenn sie in den letzten Jahren mit „Kasernenhof-Scrum“ und ähnlichen Ansätzen frustriert wurden?
Verschiedene Ansätze wurden diskutiert.

Servant Leaderhip

Indem man die Denk- und Verfahrensweisen, die man dem Team schmackhaft machen möchte selber lebt und die Vorteile an das gesamte Team weiter gibt.

Empowerment

Alleine die Tatsache, das Fragen und Sorgen des Teams ernst genommen werden, kann schon zu einer Begeisterung für einzelne Praktiken (in diesem Beispiel Retrospektiven bzw. Operations Reviews) führen.

Was umfasst „manage flow“

Swarming

Auf jeden Fall passt die dynamische Allokation der verfügbaren Arbeitskraft zur Auflösung von Impediments unter die Rubrik „manage flow“

Flow ws. Durchsatz

Wichtig schien insbesondere der Unterschied zwischen Flow und Durchsatz – es ist durchaus möglich einen hohen Durchsatz zu erzielen, ohne einen guten Flow zu haben. Der Flow kann hier z.B. als mittlere Lead-Time und Abweichungen davon gemessen werden.
Ein Ticket, das in einer Spalte „verhungert“ während alle anderen an ihm vorbei ziehen und so für einen hohen Durchsatz sorgen wäre ein gutes Beispiel für schlechtes Flow-Management.

Der Wert von Avatar-Limits

Eine weitere interessante Diskussion war die um den Sinn und Nutzen von Avatar-Limits.

Gefahr bei ausschließlichen Einsatz von Avatar Limits

Sollten ausschließlich Avatar-Limits eingesetzt werden entsteht die Gefahr, dass die Avatare von Karte zu Karte „hüpfen“ und trotz eines personenbezogenen „WIP“-Limits viele unerledigte Teilaufgaben entstehen.

Einsatz der Spalten-Limits um die gleichen Ziele zu erreichen

Will man z.B. erreichen, dass sich nicht ein Entwickler alle Aufgaben „reserviert“ so kann dies auch durch ein entsprechend niedriges Limit für die „Entwicklung“ Spalte erreicht werden, ohne die sonstigen WIP-Limits zu kompromittieren.

Ansätze zum Schätzen in Komplexität

Alternative Schätzmethode

Diskutiert wurde eine alternative Bewertungmethode, die letztendlich in der (immer noch ungeklärten) Frage mündete ob eine Abschätzung „Einfach aber langlaufend“ vs. „Komplex aber kurzlaufend“ sinnvoll sei.

So viel als (viel zu knappe) Zusammenfassung des letzten Treffen – Korreturen, Nachfragen, Ergänzungen etc. bitte jederzeit gerne in den Kommentaren.

Bis zum nächsten Treffen am 12.06.2013 im Startplatz!
   _MM_

Über Michael Mahlberg

Traveling the world, living life and building another software and consulting business - perhaps. Although I've been dubbed "serial entrepreneur", I'm still caring about the craft of software development & have been consulting on software development processes and architecture since the last millennium.
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